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Der Eselsweg nach unten Die goldenen Möhren
Die Schatzgräber!

Daß auf der Blauen Haube Schätze vergraben sein sollten, wußten alle Leute aus Horsmar. Aber niemand konnte über den Ort eine genaue Auskunft geben.

Oft zogen mehrere ältere Schuljungen oder Jugendliche mit Spaten, Kreuzhacke und Schaufel auf die Haube und begannen, irgendwo zu graben.

Obwohl die Erde an manchen Stellen richtig hohl klang, wenn man fest auftrat, blieben alle Versuche vergeblich. Nun lebte in unserem Dorf ein junges Ehepaar, das sich eine kleine Landwirtschaft aufbauen wollte. Woher sollte aber das Geld dazu kommen? Oft lag der Mann schlaflos im Bett und grübelte nach, wie er Geld erhalten könne. Da fiel ihm ein, dass ja auf der Haube ein Schatz vergraben liege. Als er eingeschlafen war, träumte er: "In einer Vollmondnacht muss man zu Beginn der Geisterstunde am Fuß des Berges stehen einer von SO, einer von SW her. Beide müssen zur gleichen Zeit den Berg hinaufsteigen. Da, wo sie. sich treffen, findet Man in der Erde einen Kessel mit Gold."

Als Valentin munter wurde, erinnerte er sich gern des Traumes. Am anderen Morgen lief er schnell zu seinem Freund und Altersgenossen Michael und erzählte diesem seinen Traum. Beide beschlossen, zusammen in der nächsten Vollmondnacht nach dem Schatz zu graben.

Da gab es viel vorzubereiten. Valentin kümmerte sich um Kreuzhacke und Brecheisen, Michael um Schaufel und Spaten. Jede Einzelheit wurde besprochen, der Mond genau beobachtet und alles so vorbereitet, wie es der Traum geboten hatte. In der nächsten Vollmondnacht schlichen eine Stunde vor Mitternacht die beiden Nachbarn durch ihren Garten, zum Hintertürchen hinaus, der Haube entgegen. Unterwegs erinnerten sie sich noch einmal daran, dass keiner ein Wort sagen dürfe. Sie besprechen wiederum die Reihenfolge beim Hacken, Graben und Schaufeln. Dann trennten sie sich. Jeder wartete auf seinem Platz, bis die Mitternacht begann.

Nun tappten beide durchs Gebüsch und stiegen schräg nach der Spitze des Berges zu. Nach kurzer Zeit hörten sie sich gegenseitig, beschleunigten ihre Schritte, reichten sich die rechten Hände und begannen gleich mit ihrer Arbeit zwischen ihren beiden Standpunkten.

Steine und Erde flogen in die Runde, immer tiefer drangen sie ein. Das Loch war bald 1 m tief, plötzlich änderte sich der Klang. Auf einer glatten Fläche rutschte die Schaufel entlang. Der Mond spiegelte sich in der blanken Metallscheibe. Hastig wurde der Deckel frei, hob sich von selbst in die Höhe und vor den beiden Schatzgräbern lagen Gold, Silber und Edelsteine. Geblendet von dieser Pracht hob Michael seinen Blick. Da sah er aus der Ferne ein helles Licht ganz schnell auf sie zukommen. Es waren die feurigen Augen eines großen schwarzen Hundes. Sein Schreck war so groß, dass er ohne es recht zu wissen - einen Schrei ausstieß. Da war alles verschwunden, der Kessel nicht mehr zu sehen, das Loch zugefüllt, Hund und Licht nicht mehr da.

Die beiden Männer guckten sich verdutzt an, ließen ihr Werkzeug fallen. Michael schlug sich vor den Kopf, sein Nachbar winkte enttäuscht ab. Nun härte man im Dorf den Nachtwächter die 2. Stunde des neuen Tages ausrufen, aller Spuk war aus. Mit dem Werkzeug schlichen die beiden Männer durch den Garten ins Haus. Von nun an arbeiteten sie gewissenhaft und mit Überlegung und kamen nach und nach zu einem besseren Leben.
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