Es ist schon sehr lange her.
Das Herbstwetter war ganz herrlich. Der Hirsch war am 01.09. und am letzten Tag dieses Monats trocken von der Brunst gegangen. Und wenn dem
so war, prophezeite die alte Bauernregel einen schönen September und einen guten Herbst.
Weil die Arbeit im Feld gut vorangegangen war, konnten die Bauern am Sonntag ruhen. So kam es, daß ein Mann aus Horsmar einen weiten Spaziergang machte. Er hatte den nördlichen Teil der Flur ganz allein durchwandert, sich an der Farbenpracht des Waldes und der Kirschbäume an den Wegen erfreut und wollte nun über die Haube zum Dorfe zurückkommen.
Die Sonne war gerade noch. Nichts wie eine goldene Halbkugel vorm Untergehen zu sehen. Da geschah etwas Sonderbares. Als er aus
dem Wald der Blauen Haube heraustrat, stand vor ihm ein großer Kessel, in dem schöne große Möhren kochten. Es war aber niemand im weiten Umkreis zu sehen und zu hören. Ängstlich schaute sich der Wanderer um und überlegte, was er wohl tun solle. Er holte sich schließlich mit 2, kurzen Sttioecken drei Möhren aus dem Kessel, ließ sie etwas abkühlen, steckte sie in die Taschen und eilte nach Hause.
Als er seiner Frau und den Nachbarn von dem Erlebnis berichtete, wollten sie ihm nicht glauben. Da faßte er nach den Möhren und zog sie heraus. Keiner traute seinen Augen. Was war geschehen? Die Möhren waren zu richtigem Gold verwandelt.
Am anderen Abend ging er wieder zur gleichen Stelle, um
sich noch mehr zu holen. Als er aber hinkam, war von dem Kessel nichts mehr zu sehen.
Auch später wiederholte sich nichts dergleichen.
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